Statement zum vorzeitigen Verlassen der Veranstaltung, eventuell als Pressemitteilung, bzw. Beilage zur Austrittserklärung aus der Gewerkschaft.
Nach 40 Jahren Mitgliedschaft in verschiedenen DGB-Gewerkschaften trage ich mich -nicht zum ersten Mal, aber diesmal wohl endgültig – mit dem Gedanken aus der Gewerkschaft auszutreten.
Der Begin meiner Gewerkschafts-Mitgliedschaft hat stark zu meiner Politisierung beigetragen, zu Beginn, direkt nach Eintritt war ich Vertrauensmann, Jugendvertreter, Vertreter in der IG Chemie- und DGB-Jugend. Auch, wenn ich nach meiner Ausbildung andere Wege gegangen bin, den Ausbildungsbetrieb und somit die direkte Gewerkschafts“hoheit“ verlassen habe, bin ich, inzwischen seit über 40 Jahren dem DGB und seinen Einzelgewerkschaften als zahlendes Mitglied treu geblieben.
Bis heute?
Was ist heute passiert?
Ich wurde, wie schon seit Jahren als Gewerkschaftsmitglied, als ehrenamtliches Mitglied vieler bürgerlicher Bündnisse im Allgäu (Bündnis für Flüchtlinge, Kaufbeuren gegen rechts, …) und vermutlich auch als Vertreter der Piratenpartei zum Neujahrsempfang eingeladen.
Eine Einladung, der ich trotz vollem Terminkalender immer wieder gerne nachkomme.
Nach vielen Grußworten aus der Politik (bei deren Begrüßung ich als Mitglied des Bundesvorstands der Piratenpartei, wie zuvor auch als Landesvorsitzender Bayern wie gewohnt NICHT erwähnt und begrüßt wurde) ergriff der „DGB-Kartell-Vorsitzende Kaufbeuren“ Paul Meichelböck das Wort zum offiziellen Redebeitrag des DGB Kaufbeuren.
Nach kurzem Geplänkel über andere Themen ging er zum Kernteil seiner diesjährigen Rede über, die er dem aktuellen Krieg in der Ukraine widmete. Eine überraschende Wendung nahm seine Rede gleich zu Beginn, indem er auf die „Mainstreampresse“ schimpfte, die nicht alle Seiten ausgewogen darstelle und tat dies im Anschluss, als offizieller Vertreter des DGB Kaufbeuren gleich selbst, indem er -als Politiker und Mitglied der Partei DIE LINKE – komplett die Sichtweise seiner Partei darstellte.
Kein „Nie wieder Krieg“ oder „von deutschem Boden darf nie wieder Krieg ausgehen“ wohinter sich wohl die Meisten der Anwesenden und ein Großteil der Gewerkschaftsmitglieder hätten versammeln können.
Nein, seine Worte waren die eines „Putinverstehers“, er erinnerte an 10 Mio. Tote aus dem 2. Weltkrieg, dabei völlig unterschlagend, von wem dieser Krieg ausgegangen ist. Er erwähnte Putinversteher wie Krone-Schmalz und Ganser, Webseiten wie „Nachdenk-Seiten“ und hinterfragte -dies zurecht- ob jemals mit Waffengewalt Frieden geschaffen worden sei.
Jetzt schätze ich Paul Meichelböck als Mensch und als Bündnispartner bei verschiedenstem bürgerlichem Engagement sehr, bin durchaus bereit mir, seine zutiefst persönliche und durch seine Parteimitgliedschaft geprägte Meinung anzuhören und mit ihm diese zu diskutieren.
Es ist für mich aber inakzeptabel, das er als offizieller Sprecher des DGB hier zutiefst persönliche Sichtweisen transportiert, als Sprecher eines Gewerkschaftsbundes, der davon lebt(e?) Menschen unterschiedlichster Parteizugehörigkeit unter seinem Dach zu vereinigen, dabei immer darauf bedacht nur solche Themen als Gewerkschaft weiter zu tragen, die auch mehrheitlich getragen werden.
Hier, als offizieller Vertreter des DGB seine klar linkspolitischen Sichtweisen zu verbreiten ist für mich eine deutliche Überschreitung dieser Grenzen. Das dazu noch anwesende, hauptamtliche Gewerkschaftsvertreter -zumindest bis zu meinem Verlassen der Versammlung- geschwiegen haben krönt diesen Übergriff aus meiner Sicht noch einmal deutlich.
Ich hadere schon länger mit meiner Gewerkschaftsmitgliedschaft, zuletzt als in offiziellen Organ-Zeitschriften gegen meine Partei, die Piratenpartei gehetzt wurde. Hier war ich es, der differenzieren musste und dies auch tat, ich blieb Gewerkschafter. Diesmal ist es meine Gewerkschaft, die hier nicht ausreichend differenziert hat, sich unwidersprochen durch einen Putinversteher in eine politische Ecke hat drängen lassen, in die sie meiner Meinung nach nicht gehört.
Ich habe bereits heute Morgen mit mir gehadert, ob ich aufgrund des Wetters überhaupt zu diesem Empfang gehen soll, nach 45 Minuten kam ich zu dem Entschluss, das ich für meine Zeit viele, bessere Verwendungsmöglichkeiten habe, mich auch ein Weißwurst-Frühstück nicht „überreden kann“ weiter dieser Propaganda beizuwohnen.
Ich habe, nach insgesamt nur einem einzigen wiedersprechendem Zwischenruf eines Teilnehmers die Veranstaltung wortlos verlassen und werde dies aller Wahrscheinlichkeit nach auch mit der Gewerkschaft so halten. Nein, dies werde ich definitiv nicht wortlos tuen.
Noch überlege ich, ob ich diese Worte auf meiner Webseite veröffentliche (Überlegung hiermit positiv abgeschlossen), sie als Pressemitteilung an die anwesenden Pressevertreter verschicke, als Anlage zu meinem Austrittschreiben werde ich diesen Text aber definitiv beilegen.
Statement zum vorzeitigen Verlassen der Veranstaltung, eventuell als Pressemitteilung, bzw. Beilage zur Austrittserklärung aus der Gewerkschaft.
Nach 40 Jahren Mitgliedschaft in verschiedenen DGB-Gewerkschaften trage ich mich -nicht zum ersten Mal, aber diesmal wohl endgültig – mit dem Gedanken aus der Gewerkschaft auszutreten.
Der Begin meiner Gewerkschafts-Mitgliedschaft hat stark zu meiner Politisierung beigetragen, zu Beginn, direkt nach Eintritt war ich Vertrauensmann, Jugendvertreter, Vertreter in der IG Chemie- und DGB-Jugend. Auch, wenn ich nach meiner Ausbildung andere Wege gegangen bin, den Ausbildungsbetrieb und somit die direkte Gewerkschafts“hoheit“ verlassen habe, bin ich, inzwischen seit über 40 Jahren dem DGB und seinen Einzelgewerkschaften als zahlendes Mitglied treu geblieben.
Bis heute?
Was ist heute passiert?
Ich wurde, wie schon seit Jahren als Gewerkschaftsmitglied, als ehrenamtliches Mitglied vieler bürgerlicher Bündnisse im Allgäu (Bündnis für Flüchtlinge, Kaufbeuren gegen rechts, …) und vermutlich auch als Vertreter der Piratenpartei zum Neujahrsempfang eingeladen.
Eine Einladung, der ich trotz vollem Terminkalender immer wieder gerne nachkomme.
Nach vielen Grußworten aus der Politik (bei deren Begrüßung ich als Mitglied des Bundesvorstands der Piratenpartei, wie zuvor auch als Landesvorsitzender Bayern wie gewohnt NICHT erwähnt und begrüßt wurde) ergriff der „DGB-Kartell-Vorsitzende Kaufbeuren“ Paul Meichelböck das Wort zum offiziellen Redebeitrag des DGB Kaufbeuren.
Nach kurzem Geplänkel über andere Themen ging er zum Kernteil seiner diesjährigen Rede über, die er dem aktuellen Krieg in der Ukraine widmete. Eine überraschende Wendung nahm seine Rede gleich zu Beginn, indem er auf die „Mainstreampresse“ schimpfte, die nicht alle Seiten ausgewogen darstelle und tat dies im Anschluss, als offizieller Vertreter des DGB Kaufbeuren gleich selbst, indem er -als Politiker und Mitglied der Partei DIE LINKE – komplett die Sichtweise seiner Partei darstellte.
Kein „Nie wieder Krieg“ oder „von deutschem Boden darf nie wieder Krieg ausgehen“ wohinter sich wohl die Meisten der Anwesenden und ein Großteil der Gewerkschaftsmitglieder hätten versammeln können.
Nein, seine Worte waren die eines „Putinverstehers“, er erinnerte an 10 Mio. Tote aus dem 2. Weltkrieg, dabei völlig unterschlagend, von wem dieser Krieg ausgegangen ist. Er erwähnte Putinversteher wie Krone-Schmalz und Ganser, Webseiten wie „Nachdenk-Seiten“ und hinterfragte -dies zurecht- ob jemals mit Waffengewalt Frieden geschaffen worden sei.
Jetzt schätze ich Paul Meichelböck als Mensch und als Bündnispartner bei verschiedenstem bürgerlichem Engagement sehr, bin durchaus bereit mir, seine zutiefst persönliche und durch seine Parteimitgliedschaft geprägte Meinung anzuhören und mit ihm diese zu diskutieren.
Es ist für mich aber inakzeptabel, das er als offizieller Sprecher des DGB hier zutiefst persönliche Sichtweisen transportiert, als Sprecher eines Gewerkschaftsbundes, der davon lebt(e?) Menschen unterschiedlichster Parteizugehörigkeit unter seinem Dach zu vereinigen, dabei immer darauf bedacht nur solche Themen als Gewerkschaft weiter zu tragen, die auch mehrheitlich getragen werden.
Hier, als offizieller Vertreter des DGB seine klar linkspolitischen Sichtweisen zu verbreiten ist für mich eine deutliche Überschreitung dieser Grenzen. Das dazu noch anwesende, hauptamtliche Gewerkschaftsvertreter -zumindest bis zu meinem Verlassen der Versammlung- geschwiegen haben krönt diesen Übergriff aus meiner Sicht noch einmal deutlich.
Ich hadere schon länger mit meiner Gewerkschaftsmitgliedschaft, zuletzt als in offiziellen Organ-Zeitschriften gegen meine Partei, die Piratenpartei gehetzt wurde. Hier war ich es, der differenzieren musste und dies auch tat, ich blieb Gewerkschafter. Diesmal ist es meine Gewerkschaft, die hier nicht ausreichend differenziert hat, sich unwidersprochen durch einen Putinversteher in eine politische Ecke hat drängen lassen, in die sie meiner Meinung nach nicht gehört.
Ich habe bereits heute Morgen mit mir gehadert, ob ich aufgrund des Wetters überhaupt zu diesem Empfang gehen soll, nach 45 Minuten kam ich zu dem Entschluss, das ich für meine Zeit viele, bessere Verwendungsmöglichkeiten habe, mich auch ein Weißwurst-Frühstück nicht „überreden kann“ weiter dieser Propaganda beizuwohnen.
Ich habe, nach insgesamt nur einem einzigen wiedersprechendem Zwischenruf eines Teilnehmers die Veranstaltung wortlos verlassen und werde dies aller Wahrscheinlichkeit nach auch mit der Gewerkschaft so halten. Nein, dies werde ich definitiv nicht wortlos tuen.
Noch überlege ich, ob ich diese Worte auf meiner Webseite veröffentliche (Überlegung hiermit positiv abgeschlossen), sie als Pressemitteilung an die anwesenden Pressevertreter verschicke, als Anlage zu meinem Austrittschreiben werde ich diesen Text aber definitiv beilegen.